Feministisch predigen trauert um die langjährige Autorin Astrid Standhartinger
Am 19. Januar verstarb Astrid Standhartinger nach langer und schwerer Demenz.
Ab 2005 beteiligte sie sich mit Predigen und Gebeten bei feministisch predigen. Mit ihren Predigten wollte sie stets ermutigen. Mit ihrem feministischen Blick schaute sie auf biblische Texte und entdeckte in Details Befreiendes. Das Mutmachende war das Suchkriterium für sie. Ihre liturgischen kreativen Anregungen haben viele inspiriert. Besonders der Segen lag ihr am Herzen wichtig. Neue Segenshaltungen regte sie an.
2009 schrieb sie: „Ich empfinde es als eine hilfreiche Geste, den Segen mit offenen Händen zu empfangen und dabei Verbindung mit allen herzustellen. Eine legt die offene Hand auf die Hand der anderen. Die eine Hand trägt, die andere wird getragen. Das geht nicht nur im Kreis, sondern auch innerhalb der Bankreihen, wenn die Außenstehenden eine Verbindung zur nächsten Bankreihe herstellen. Die Liturgin ist Teil des Kreises. Dazu kann die gebräuchliche Form des Segens gesprochen werden oder auch eine andere, z.B.:
Gott segne uns mit Liebe, lass uns spüren, wie nahe Du uns bist und schenke uns Hoffnung, die unser Leben trägt. Amen
oder:
Gott segne uns und behüte uns, stärke unter uns jeden Tag neu die Kraft Deiner Liebe. Amen.“
Wir danken Gott für Astrid und vertrauen wie sie darauf, dass Gottes Liebe im Leben wie im Tod trägt.
Online-Fachtag Feministisch Predigen 2024
mit Antje Heider-Rottwilm zum Thema:
#FriedenbrauchtFrauen
Feministisch-theologische Perspektiven auf Sicherheit und Gewaltfreiheit
Termin: 26. Februar 2024 (per Zoom)
ZUM FACHTAG
Unsere Nachrichten werden im Moment von Kriegsmeldungen bestimmt.
Frieden scheint in der Ukraine wie im Nahen Osten in unendliche Ferne gerückt.
Der Hashtag #FriedenBrauchtFrauen weist darauf hin, dass Krieg und Frieden immer noch weitgehend in den Händen von Männern liegt. Dabei zeigen Untersuchungen, dass Friedensverhandlungen nachhaltiger sind, wenn Frauen mit am Verhandlungstisch sitzen.
Antje Heider-Rottwilm zeigt auf diesem Fachtag feministisch-theologische Perspektiven auf, die die Diskussion über Frieden bereichern können.
30 Jahre Feministisch Predigen
Festschrift für Renate Jost
Frühjahr 1991: Sabine Bäuerle und Elisabeth Müller (Jost/Schweiger, S. 118 ff), zwei junge Pastorinnen, die die feministische Theologie kennen und lieben gelernt hatten, verzweifelten an den gängigen Predigthilfen auf dem Markt. Nichts war da von den Erkenntnissen der Feministischen Theologie zu finden. Gott war Herr und Vater, Gesetz und Evangelium ließen sich problemlos auf Altes und Neues Testament übertragen. In der Sprache und den Predigtbeispielen blieben Frauen weiterhin weitgehend unsichtbar. Das sollte anders werden. Die beiden initiierten ein Predigtprojekt mit Frauen. Ihre Idee: Frauen schreiben andere, feministische Predigten. Sie fanden 30 Frauen, die die Keimzelle für das „Notprogramm für gestresste Predigerinnen“ wurden.